In-Game-Konzerte: Was bitte soll das sein?

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie empfindlich unser gesamtes Zusammenleben sein kann. Auch Kunst und Kultur bekommen die Auswirkungen des Lockdowns mit voller Breitseite zu spüren: Konzerte gibt es keine, Festivals werden reihenweise abgesagt und das einzige, was bleibt, sind die sozialen Medien. Doch auf Dauer kann kein Künstler damit Geld verdienen, seinen Fans Videobotschaften zu schicken. In letzter Zeit macht daher die Möglichkeit, mit In-Game-Konzerten Millionen von Menschen zu erreichen, die Runde. Was ist dran an diesem Konzept?

Was sind In-Game-Konzerte?

Beliebte Computerspiele mit einem Open-World-Konzept wie Grand Theft Auto V, Minecraft oder auch Titel wie Fortnite bieten sich für diese Events an. Der Veranstalter gibt rechtzeitig bekannt, an welchem Ort das Konzert stattfinden soll und die Gamer finden sich an eben jenem Ort ein. Zu sehen bekommen Sie natürlich nicht den Künstler selbst, sondern sein virtuelles Abbild, passend zum jeweiligen Spiel. Bekommen wir es also bei Book of Dead online bald mit Genesis, U2 oder den Rolling Stones zu tun? Nun, Online Slots sind nicht unbedingt die beste Wahl, um solche virtuellen Events auf die Beine zu stellen. Auch, wenn Anbieter wie Play’n Go viele Spielautomaten mit musikalischen Themen im Angebot haben.

Obwohl es genau wie bei Online Spielautomaten um Echtgeld geht. Das gilt sowohl für die Veranstalter, als auch für die Künstler selbst. Der Sänger Travis Scott und der US-amerikanische Rapper Lil Nas X haben es bereits vorgemacht und alleine bei Scott’s Fortnite Konzert waren 28 Millionen Gamerinnen und Gamer dabei. Das sind mal eben 140 Stadionkonzerte auf einen Schlag. Von einer so großen Reichweite können derzeit selbst die Rolling Stones nur träumen.

Das große Geld lockt

Klar, dass der finanzielle Aspekt bei solchen Events die wichtigste Rolle spielt. Denn die Konzerte kosten Eintritt. Travis Scott soll bei seinem zehnminütigen Konzert ganze 20 Millionen Dollar verdient haben. Und das ist noch nicht alles, denn das meiste Geld scheffeln die Künstler nicht durch die Ticketverkäufe, sondern durch virtuelles Merchandising. Die Fans können sich gegen echtes Geld Objekte oder Fähigkeiten für ihre Avatare kaufen. Sei es die Waffenhülle mit Travis Scott Emblem oder der typischen Dance Move. Die Veranstalter, also die Spielefirmen, erhöhen durch solche Konzerte ihre Reichweite, denn viele Fans der Musiker laden sich das Spiel nicht selten nur wegen des Auftritts ihres Stars herunter.

Immer mehr Akzeptanz

Unter den jungen Leuten ist ein virtuelles Konzert dabei durchaus beliebt. Knapp die Hälfte aller Gamer haben in einer repräsentativen Umfrage bestätigt, solche Angebote nutzen zu wollen. Vor allem in der Gruppe der 18- bis 20-Jährigen ist die Nachfrage entsprechend groß. Superstars wie

  • Diplo
  • Marshmello
  • Deadmau5

sind ebenfalls bereits in Fortnite aufgetreten. Die Produktion des Travis Scott Konzerts jedoch war das bislang aufwendigste seiner Art. Es war vorproduziert und mittels Motion Capture wurden die Bewegungen des Stars aufgenommen, um später in der virtuellen Welt so realistisch wie nur möglich zu wirken.

Einen Vorläufer gab es bereits vor 20 Jahren

Schon im Jahr 2001 gab es ein solches Konzert in einer virtuellen Spielwelt. Die Mittelalter-Rockband In Extremo war in dem Fantasy-Rollenspiel “Gothic” zu sehen. Schon damals schlugen die Wogen hoch und der ebenfalls mit Motion Capture eingespielte Gig, in dem die Band ihr Stück “Herr Mannelig” zum Besten gibt, wirkte für die damalige Zeit sehr realistisch. Vor allem, da der Auftritt wie selbstverständlich in die Spielwelt eingebunden war.

Der Unterschied zu heute ist klar: Gothic ist ein Single-Player-Spiel. Das Erlebnis galt somit nur für eine Person. Mit den Multiplayer-Events der heutigen Zeit kann das inzwischen 20 Jahre alte Spiel nicht mithalten. Inzwischen gibt es immer mehr Bestrebungen in diese Richtung.

So hat erst kürzlich in der Multiplayer-Spielwelt von GTA online ein virtueller Club mit dem Namen “The Music Locker” eröffnet. Direkt unter dem Diamond Casino & Resort ist er das neue Zuhause für einige Weltklasse-DJs. Zur Eröffnung begrüßte die Detroiter Legende Moodymann die Gäste, angesagt war Techno- und Discosound vom Plattenteller. Virtuelle Hintergrundtänzer beleben diese Situation und die Spieler sind live dabei und genießen ihre virtuellen Drinks.

Weitere Planungen lassen nicht auf sich warten

Die Branche hat längst erkannt, wohin die Reise geht. Wie Billboard berichtet, stellt Sony Music gerade Gamedesigner an. Und auch andere Spieleentwickler und Musikverlage stehen schon in den Startlöchern. Gut möglich, dass sich die Szene eigenständig weiterentwickelt und sich selbst für die Zeit nach Corona als wichtiges Standbein erweist. Vorstellbar sind beispielsweise Comedy-Shows in der jeweiligen Landessprache. Und da sich auch einige Menschen aus älteren Generationen für diese Art von Events begeistern können, sind die Mittel noch lange nicht ausgeschöpft.

Allerdings ist auch klar, dass hier nur Mainstream-Musiker und Top-Stars die Möglichkeit bekommen werden, den Fans ihr Können zu zeigen. Der musikalische Underground und vor allem Kulturschaffende, die auf die Einnahmen aus Ticketverkäufen angewiesen sind, um zu überleben, gehen weiterhin leer aus. Für sie bleibt zu hoffen, dass nach der Pandemie das kulturelle Leben wieder normale Formen annimmt.

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Philipp Traugott
Philipp Traugott

Philipp ist ein Kryptowährungs- und Blockchainbefürwörter, dessen Erfahrung Aufsichtsfunktionen bei hochkarätigen Marketingfirmen umfasst. Er ist besonders an der Wirkung dezentraler Technologien auf die gesellschaftliche Entwicklung interessiert.

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