Blockchain, Kryptowährungen und die Zukunft der Gaming-Branche
Kryptowährungen sind in unserem alltäglichen Leben noch nicht richtig angekommen. Trotzdem ist den meisten Menschen bereits bewusst, dass die digitalen Währungen mit großer Wahrscheinlichkeit unsere Zukunft im Bereich der Finanzen prägen werden. Immer mehr Branchen investieren in die digitalen Währungen, um den Anschluss in der Frühphase der Krypto-Evolution nicht zu verlieren. Die Gaming-Industrie übernimmt dabei eine wichtige Vorreiterrolle.
Gaming-Riesen und Start-ups im Blockchain-Fieber
Die Zukunft des Gamings liegt tief eingebettet in der fortschreitenden Digitalisierung. Cloud-Gaming und Technologien für Virtual und Augmented Reality werden sich zu dominierenden Elementen der Gaming-Welt entwickeln und die kommenden Jahre der Branche bestimmen. Schon jetzt besitzen Spiele auf Basis der neuen Technologien wie VR-Poker, Echo Arena und Pokémon Go eine solide Fangemeinde, die von Jahr zu Jahr wächst. Auch Blockchain-Technologien und digitale Gelder sind ein Teil des Kurses in Richtung allumfassender Digitalisierung.
Der Gaming-Riese Ubisoft erklärte bereits 2018, dass er in die Blockchain-Technologie investieren würde. Diesem Versprechen folgten zwei Jahre später das erste eigene krypto-zentrierte Spiel Rabbids Token sowie zahlreiche Kooperationen mit Start-ups wie Animoca Brands und Horizon Blockchain Games. Ubisofts CEO Yves Guillemot betont, dass das französische Unternehmen die Gaming-Industrie in Bezug auf Blockchain und Kryptowährungen in den folgenden Jahren dominieren möchte. Auch Bitkraft Ventures, der erste und größte Wagniskapitalgeber für E-Sport, unterstützt das Blockchain-System. Erst kürzlich stellte er insgesamt 75 Millionen Dollar für Krypto-Investitionen frei.
Doch nicht die Giganten der Gaming-Industrie sind die wahren Wegbereiter in Sachen Blockchain und Kryptowährungen, sondern Start-ups und eigenständige Developer, die ganze Projekte auf Basis der neuen Technologien ins Leben rufen. 2017 wurde das Online-Spiel CryptoKitties überraschend zum viralen Hit, das von Dapper Labs entwickelt wurde. Sowohl das Blockchain-System Ethereum als auch der Austausch mit der virtuellen Währung Ether wurde von vielen Usern mit Begeisterung angenommen, was in der Industrie ein deutliches Zeichen setzte und zu neuen Projekten und Investitionen ermutigte. Es folgten erfolgreiche Krypto-Games wie Sorare oder Decentraland, die zur Ausbreitung von Gaming auf Basis von Blockchains weiterhin beitragen und zahlreiche Investoren anlocken.
Mehr Freiheit durch Blockchain
Die Zunahme der Blockchain-Nutzung in der Gaming-Industrie öffnet neue Türen für innovative Ideen, die Spielern eine größere Bewegungsfreiheit verspricht. Gegenwärtig können Gamer größtenteils nur durch Mikrotransaktionen kleine Extras im Spiel gegen Geld erwerben. Doch die Blockchain weitet diesen Austausch aus und ermöglicht Spielern, Charaktere, Strategien oder eigenständig entwickelte Missionen innerhalb eines Spiels auf dem virtuellen Markt gegen Tokens zum Verkauf zu stellen. Dadurch bekommen Gamer die Möglichkeit, durch eigene Ideen das Spieluniversum zu formen und entmachten die Entwickler hinsichtlich der Spielgestaltung – ein revolutionärer Schritt, der die Grenzen zwischen Gamer und Entwickler aufhebt. In der Zukunft wird das Geldverdienen über Gaming-Inhalte deutlich vereinfacht werden. Eigenständig entwickelte Waffen oder Charaktere könnte dann einfach in der realen Welt zum nutzbaren Nebenverdienst verwandelt werden. Außerdem speichern Blockchain-Spiele Spieldaten offen ab, sodass ein großes gemeinsam nutzbares Wissen im Spiel jedem User zur Verfügung steht. Während Spieler gegenseitig von ihren Erfahrungen lernen können, erhalten die Entwickler die Chance, den Usern personalisierte Angebote und Hilfsleistungen zur Verfügung stellen.
Doch noch sind Blockchain-Technologien und Kryptowährungen nicht in der realen Welt angekommen. Ein bedeutendes Hindernis in der Verbreitung sind die weltweiten Unklarheiten hinsichtlich der Gesetzgebung. Zwar sind Tokens in der virtuellen Welt seit Jahren bekannte Tauschmittel, doch als offizielle Zahlungsmittel sind sie noch in keinem Land außer El Salvador anerkannt. Aktuell tendiert die Welt dazu, die digitalen Gelder aus steuerlicher Sicht wie Wertpapiere zu behandeln oder eigene Kryptogelder zu produzieren. Infolgedessen zögern einige Gaming-Konzerne die entscheidenden Schritte zur Einführung der neuen Technologien heraus.
Fazit ist, Blockchain und digitale Gelder werden die Zukunft der Gaming-Industrie bestimmen. Kurzfristig versprechen sie Spieler mehr Bewegungsfreiheit sowie die Aufhebung der Grenzen zwischen Gamer und Developer. Langwierige Folgen der revolutionierenden Technologien sind noch gar nicht absehbar. Die ersten Spiele wurden bereits mit Begeisterung aufgenommen, die Erfolge ermutigen Entwickler zu neuen Projekten. Doch noch steckt die Krypto-Evolution in ihrer Frühphase und wartet darauf, dass Kryptowährungen alltagstauglicher werden. Danach wird die Zukunftstechnologie Fahrt aufnehmen und nicht nur die Gaming-Branche unwiderruflich verändern.
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